Glossar: das lexikon, das sie über die welt der druckerei wissen müssen

Glossar: das lexikon, das sie über die welt der druckerei wissen müssen

Redaktionen Redaktionen Veröffentlicht am 5/20/2024

Offsetdruck

Beim Offsetdruck handelt es sich um ein Druckverfahren, das nicht direkt, sondern über Umwege arbeitet und seinen Ursprung in der Lithographie findet. Es gilt gegenwärtig als eines der verbreitetsten Methoden zur Vervielfältigung von Texten und Bildern in Farbe oder Schwarz-Weiß, beispielsweise für die Produktion von Büchern, Zeitungen und Magazinen. Dieses Verfahren nutzt eine ebene Druckplatte (d.h., die druckenden und nicht druckenden Stellen befinden sich auf derselben Oberfläche und sind so präpariert, dass die nicht druckenden Stellen die Tinte abweisen), die meist aus Zink gefertigt und durch fotolithographische Techniken erstellt wird. Die Druckplatte berührt beim Drucken nicht direkt das Papier, sondern überträgt die Druckbilder zuerst spiegelverkehrt auf einen Zwischenträger, der mit einem gummiartigen Tuch bezogen ist, welcher dann das Bild auf das Papier überträgt. Dies ermöglicht hochauflösenden Druck nicht nur auf Papier, sondern auch auf Materialien wie Karton, Holz und Metall.

Digitaldruck

Digitaldruck bezeichnet ein Druckverfahren, bei dem das Druckbild elektronisch erstellt und ohne eine feste Druckform direkt auf das Material aufgetragen wird. Da es keine allumfassende Definition für Digitaldruck gibt, fallen darunter Geräte mit sehr unterschiedlichen Bauweisen und Funktionen.

Grafiken

Grafik umfasst sämtliche visuellen Elemente wie Farben, Schriften und Linien, die das visuelle Erscheinungsbild von Druckerzeugnissen wie Büchern oder Zeichnungen definieren. Zudem bezieht sich der Begriff auf die Gesamtheit der Arbeitsprozesse, die zur Erstellung solcher Werke notwendig sind.

HP Indigo

HP Indigo bezeichnet einen Geschäftsbereich von HP im Bereich der grafischen Lösungen. Bekannt für die Vorreiterschaft in digitalen Drucktechnologien, kombiniert HP Indigo die Qualität des traditionellen Offsetdrucks mit der Flexibilität, eine breite Palette von Substraten zu bedrucken, durch eine eigene Technik, die als Liquid Electro Photography (LEP) bekannt ist. Diese ermöglicht ein exaktes und individuelles Farbmanagement.

Direkter Druck

Textildirektdruck ist ein Verfahren zum individueller Bedrucken von Kleidung, das qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielt, die dem traditionellen Siebdruck ähnlich sind. Der Hauptunterschied liegt in der Verwendung eines speziellen hochauflösenden Druckers, der direkt auf das Gewebe druckt. Der Direktdruck ermöglicht fotorealistische Druckergebnisse auf Textilien zu wirtschaftlichen Preisen, auch bei geringen Stückzahlen, und eignet sich für eine Vielzahl von Textilprodukten.

Ausgestanzt

Eine Stanze ist ein Werkzeug, das präzise Schnitte in weiche Materialien wie Papier, Karton, Leder, Textilien, Gummi oder Kunststoffe ermöglicht.

Plotter

Ein Plotter ist ein Gerät speziell für den Druck von Großformaten und wird idealerweise für die Ausgabe von CAD-Zeichnungen verwendet, einschließlich der Darstellung von Bauplänen, wissenschaftlichen Diagrammen und anderen großformatigen Dokumenten. Durch fortschrittliche Technologien können Plotter nicht nur in Farbe drucken, sondern auch Materialien schneiden, was sie auch in der Grafik- und Werbebranche beliebt macht. Der Name leitet sich vom englischen Verb “to plot” ab.

Schneidegerät

Der Ausdruck „Cutter“ bezieht sich allgemein auf eine Maschine, die für das Zuschneiden verschiedener Arbeitsmaterialien mittels rotierender oder oszillierender Klingen konzipiert ist, die auch manuell bedient werden können.

Es existieren diverse Typen von Schneidemaschinen, abhängig vom Material, das geschnitten werden soll, wie beispielsweise für Textilien, Metall- oder Kunststofflaminate, Laterizî; zum Zuschneiden von Büchern, verschiedenen Druckerzeugnissen oder Fotos und Fotokopien. Außerdem gibt es sehr kleine Schneidegeräte, die bei der amateurhaften Bearbeitung von Kamerafilmen zum Einsatz kommen.

Cutter variieren ebenfalls hinsichtlich des spezifischen Zwecks, für den sie vorgesehen sind. Hier einige Beispiele für Schneidegeräte, die auf dem Markt erhältlich sind:

  • Vibrationsschneider
  • Rillschneider
  • Aufwickelschneider
  • Schneidemaschine mit gleitendem Messer
  • Schneide- und Falzmaschine

Druckplatte

Die lithografische oder Offsetplatte dient im Offsetdruck als Träger, um Druckfarbe auf ein Gummituch zu übertragen, welches dann die Farbe auf das Papier überträgt. Traditionell aus Aluminium gefertigt und auf einer Seite mit lichtempfindlichen Materialien beschichtet, können in modernen Systemen auch Kunststoffplatten zum Einsatz kommen. Für jeden Farbton im Druck wird eine eigene Platte benötigt.

CMYK

CMYK repräsentiert die Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Dieses Farbmodell, bekannt als Vierfarbverfahren, basiert auf der subtraktiven Farbmischung und wird in verschiedenen Drucktechnologien wie Digitaldruck und traditionellem Offsetdruck eingesetzt. Im Vierfarbendruck werden Stoffe gemischt, die spezifische Lichtspektralfrequenzen absorbieren und dadurch in bestimmten Farben erscheinen, wie z. B. Tinten, Pigmente und Lacke. Die resultierende Farbe entsteht durch die Subtraktion der von diesen Materialien absorbierten Lichtfrequenzen.

RGB

Das RGB-Farbmodell basiert auf einem additiven System, bei dem Farben durch die Kombination der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau entstehen – daher auch die Bezeichnung RGB. Dieses Modell unterscheidet sich von subtraktiven Farbsystemen, die auf den Primärfarben Gelb, Cyan und Magenta aufbauen.

Besonders gut geeignet ist das RGB-Modell für die Wiedergabe von Bildern auf Bildschirmen elektronischer Geräte. Diese verwenden in der Regel Mischungen aus Rot, Grün und Blau, um die Pixel darzustellen. Allerdings ist die tatsächliche Farbdarstellung stark von der Qualität und Beschaffenheit des jeweiligen Geräts abhängig. So kann dasselbe Bild auf unterschiedlichen Geräten verschieden aussehen, abhängig von den Materialien, die bei der Bildschirmherstellung verwendet wurden. Zudem kann es über die Zeit zu Farbabweichungen bei ein und demselben Gerät kommen, bedingt durch Verschleiß.

Die spezifischen Wellenlängen der RGB-Farben auf Bildschirmen sind wie folgt definiert:

  • Rot mit einer Wellenlänge von 700,47 nm,
  • Grün mit einer Wellenlänge von 546,09 nm,
  • Blau mit einer Wellenlänge von 435,79 nm.

Für den Druck ist das RGB-Modell ungeeignet, da es auf Lichtemission basiert und Drucker stattdessen Pigmente nutzen, welche die Farben durch Absorption erzeugen.

Auflösung

In der Informatik und Bildverarbeitung bezieht sich der Begriff “Auflösung” auf die Größe, die bestimmt, wie scharf und detailliert ein Bild erscheint. Sie beschreibt die Dimensionen eines digitalen Bildes, das aus einer Anordnung von Punkten oder Pixeln in Zeilen und Spalten besteht.

Die Auflösung wird häufig in der Einheit DPI (Dots Per Inch, Punkte pro Zoll) gemessen, die angibt, wie viele Bildpunkte das Gerät auf einer Länge von einem Zoll (2,54 cm) darstellen kann. Diese Messung erfolgt sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung. Hohe Auflösungen, beispielsweise 1200 DPI oder mehr, stehen für eine hohe Schärfe und Detailtreue des Bildes. Bei Computermonitoren wird die Auflösung zudem oft in der minimalen darstellbaren Größe in Millimetern ausgedrückt, mit gängigen Werten um 0,3 mm.

Schnittmarken

Im Druckwesen sind Schnittmarken wichtige Hilfsmittel zur Ausrichtung und zum korrekten Schneiden von Seiteninhalten. Sie können manuell oder durch spezielle Software auf Druckfilme aufgebracht werden und helfen, den Druckprozess exakt zu steuern.

Fülle

Der Begriff “Fülle” bezeichnet einen Zusatzrand von einigen Millimetern, der um jede Seite einer zu druckenden Datei ergänzt wird. Diese zusätzlichen Millimeter sind erforderlich, da der Schneideprozess bei gedrucktem Material eine gewisse Ungenauigkeit aufweist, oft im Bereich von einigen Millimetern pro Seite. Diese Ränder sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Endabmessungen des geschnittenen Produkts den ursprünglichen Spezifikationen entsprechen.

Zum Beispiel: Soll ein Flyer im Format 210 × 148,5 Millimeter gedruckt werden, muss die Druckdatei die Maße 214 × 152,5 Millimeter haben. Die Zugabe von 4 Millimetern gewährleistet, dass das endgültige Produkt korrekt auf die beabsichtigten Maße zugeschnitten werden kann.

Vektor

Vektorgrafiken bestehen aus geometrischen Formen, die durch mathematische Beziehungen definiert sind. Im Gegensatz zu Rastergrafiken, die aus einem Netz von Pixeln bestehen, ermöglichen Vektorgrafiken eine skalierbare Bildqualität ohne Verlust der Klarheit.

Schmuckfarbe

Schmuckfarben sind spezielle Druckfarben, die neben den Standardfarben des Vierfarbdrucks eingesetzt werden und eine eigene Druckplatte erfordern. Sie werden für spezifische Farbeffekte oder -intensitäten verwendet, die mit dem Standard-CMYK-Modell nicht erreichbar sind.

Pantone

Pantone Inc. entwickelt und standardisiert Farben für die Grafikindustrie. Ihr Pantone Matching System ist ein international anerkanntes Farbstandardisierungssystem, das in verschiedenen Branchen zur Farbverwaltung eingesetzt wird.

Farbprofil

Ein Farbprofil wird eingesetzt, um zu bestimmen, wie die Farben eines Bildes gedruckt werden, um ein bestimmtes Farbergebnis zu erreichen.

Unter dem Namen ICC (International Color Consortium) bekannt, dient das Farbprofil dazu, einer Druckmaschine präzise Anweisungen zur Farbdosierung zu geben, sodass der Druck den Farben des Originalbildes möglichst nahekommt. Ohne ein Farbprofil werden die Farben eines Bildes quasi blind gedruckt, was bedeutet, dass die zugewiesenen CMYK-Farbwerte unpräzise sind und das Druckergebnis erheblich vom erwarteten Ergebnis abweichen kann.

Ein Farbprofil besteht aus einem Datensatz, der einem Druckgerät vorschreibt, wie es einen bestimmten Bereich innerhalb eines Farbmodells interpretieren soll, basierend auf den Richtlinien des International Color Consortium.

Layout

Layout ist der englische Ausdruck, der sich aus dem Verb “lay out” ableitet, was so viel bedeutet wie “ausbreiten”, “erläutern” oder “anordnen”. Im Italienischen wird der Begriff Layout häufig im Verlagswesen verwendet und beschreibt die grafische Anordnung eines Gestaltungselements auf der Seite.

Allgemein gesprochen bezieht sich der Begriff Layout auf die Gestaltung eines Dokuments.

In der Typografie umfasst das Layout die systematische Anordnung von Text, Bildern und anderen grafischen Elementen an ihren vorgesehenen Positionen auf einer Seite.

Im Bereich des Verlagswesens bezeichnet das Seitenlayout die ästhetische Komposition eines Druckdokuments. Ein wohlüberlegtes Layout führt zu einem fertigen Dokument, das Bilder und Texte effektiv integriert und ein vollständiges Produkt wie eine Zeitschrift, Zeitung, Webseite oder Broschüre darstellt.

Ein Layout, das reichlich mit Fotos und grafischen Elementen versehen ist, wird oft als “spotted” bezeichnet.

Überdrucken

Überdrucken ist eine Technik aus der Lithografie, die dazu dient, unerwünschte dünne weiße Linien um Layoutelemente herum zu vermeiden.

Diese Methode wird oft verwendet, wenn schwarzer Text auf einem farbigen Hintergrund steht. Durch Überdrucken wird vermieden, dass hinter dem schwarzen Text weiß erscheint – eine Art „Perforation“ – und lässt die Hintergrundfarbe unverändert hinter dem Text erscheinen. Überdrucken ist besonders nützlich, um Probleme mit der Genauigkeit des Drucks zu vermeiden, bekannt als “Out-of-Register”, bei dem ein feiner weißer Rand den Text umgeben könnte.

Beschneidungspfad

Nicht alle Photoshop-Dateien enthalten Beschneidungspfade. Ein Beschneidungspfad in einer Bilddatei hilft dabei, schnell Druckbereiche zu definieren und Teile des Bildes in andere Grafikprogramme zu exportieren. Die Erstellung von Beschneidungspfaden gilt als fortgeschrittenes Photoshop-Wissen. Beschneidungspfade, die in Vektorform vorliegen, isolieren Teile eines pixelbasierten Bildes für präzise Bildkompositionen.

Veredelung

Unter Veredelung versteht man verschiedene Techniken zur qualitativen Verbesserung von Druckerzeugnissen. Verfahren wie Glanz- und Mattkaschierung, Lackierung, Heißprägung, Prägung, Thermografie und andere erhöhen den ästhetischen Wert und die Qualität der Druckprodukte.

Beispiele für Veredelungstechniken umfassen:

  • Prägung (Embossing)
  • Stanzen (Schneiden)
  • Thermografie/Thermorelief (chemische Prägung)
  • Labbratura (Blattgoldimitation)
  • Heißfolienprägung

Selektives Weiß

Selektives Weiß ist eine spezielle Veredelungstechnik, die den Druck der Farbe Weiß auf speziellen Medien ermöglicht. Weiß kann nicht durch die Kombination von CMYK-Farben erzeugt werden, daher haben fortschrittliche Drucker Weiß als zusätzliche fünfte Farbe eingeführt. Selektives Weiß wird vor allem auf Materialien wie transparenten, durchscheinenden, farbigen, reflektierenden oder metallisierten Substraten verwendet.